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Romantik

Reiter von Riesenschlange überfallen, um 1800
Das Zeitalter der so genannten Romantik deckt den Großteil des 19. Jahrhunderts ab und geht allmählich in das Zeitalter der Moderne über. Der musikalische Stil der Romantik wurde jedoch bis in die frühe Epoche der Moderne verwendet, so dass diese Periode auch als „langes 19. Jahrhundert“ umschrieben wird.

Die Hauptbedeutung der Romantik liegt nicht darin, dass sie die Übergangszeit von der Klassik zur Moderne darstellt, sondern darin, dass die romantischen Lebensformen der Menschen bis in die Gegenwart beibehalten wurden. Was war damals so wichtig für die Menschen in der Romantik? Wie es der Name schon andeutet spielten die Gefühle die Hauptrolle. In der Musik, der Malerei oder der Literatur sieht man noch heute sehr genau, dass die damalige Zeit gefühlsbetont gelebt wurde.

Die Erklärung hierfür liegt darin, dass schon im 18. Jahrhundert die Geistesströmung der so genannten Aufklärung die Vorstellung gefördert hat, dass der Mensch nicht nur ein Teil einer Gesellschaft ist, sondern auch ein Individuum, eine Einzelperson. Dieser Einzelne sollte nun gefördert und verstanden werden.

Mit dieser Entwicklung ging einher, dass die Menschen sich auch vermehrt von der Macht der Kirche lösten und ihr Leben weltlicher bestimmt wurde. Der Verstand war wichtig, ebenso wie die Vernunft und die Bildung jedes einzelnen.

Ein weiteres Element, das sich aus dieser Entwicklung abgeleitet hat und bis heute seine Gültigkeit bewahrt hat, ist die Professionalisierung: Man sollte stets nach Verbesserung streben, egal ob Mensch oder Maschine.

Französische Revolution
1789 kam die Französische Revolution hinzu, die Europa für zwei Jahrzehnte in einen Kriegszustand versetzte und die Welt mit ihren Traditionen zum Schwanken brachte. Während die Einen begrüßten, das sich eine neue Weltordnung anbahne, bei der das Volk mehr zu reden habe als früher, waren die Anderen zumindest dagegen, eine solche mit enormer Gewalt und viel Blutvergießen herbeizuführen.

Und noch ein Element begründet, warum beim Menschen im Zeitalter der Romantik die Angst eine große Rolle zu spielen beginnt: Es war die Maschine, die das Leben der Menschen nicht nur in den Fabriken, sondern auch in den immer größer werdenden Städten und Märkten beeinflusst hat. All das hat das Dasein immer komplizierter erscheinen und auch langsam immer schneller werden lassen.

Märzrevolution 1848
Die Gesellschaft ‒ allen voran die Künstler und Gelehrten – ‚antworteten’ auf diese tief greifenden, wenn auch nicht von heute auf morgen kommenden Veränderungen, und die daraus entstandenen Ergebnisse drücken das Zeitalter der Romantik aus. Die Ungewissheit, was die Zukunft bescheren würde, hat es als wünschenswert erscheinen lassen, sich der Vergangenheit zuzuwenden. Deshalb bekam entweder die ‚echte’ Vergangenheit (historische Stoffe, künstlerisch verarbeitet) oder die ‚erfundene’ Vergangenheit (Märchen, Legenden) steigende Anziehungskraft. Der Druck in den Ämtern, Schulen und in der Wirtschaftsentwicklung, sich den Sachzwängen des Verstandes und der Regulierung unterzuordnen, führte zur Flucht in die Welt der Gefühle, entweder der Freude oder des Schmerzes. Die Suche, alles auf der Welt mit Hilfe der Wissenschaften einzuteilen und zuzuordnen, regte dazu an, der Phantasie vermehrt Aufmerksamkeit zu schenken. Zum Zeitalter der Romantik gehört auch der aufkeimende Nationalismus, d.h. das Streben aller Völker, etwas Anderes sein zu wollen als die übrigen Völker.

Ao.Univ.-Prof. Dr.h.c.mult. Dr.phil. Harald Heppner

Harald Heppner leitet das Institut für Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz. Er hat sich auf die Erforschung der Geschichte Südosteuropas konzentriert.

Dafür zog man auch die Vergangenheit heran, um zu zeigen, welche Nation auf welchen historischen Wurzeln fuße  (Daher haben die zeitgenössischen Komponisten oftmals nationale historische Stoffe in ihre Opern oder in die Programmmusik aufgenommen). Die Kunst, und so auch die Musik, diente nun nicht mehr nur der Unterhaltung, wie dies in der Epoche der Klassik der Fall war, sondern auch dem Trost in einer Zeit, in der alles so kompliziert und immer schwerer zu ertragen wurde.

 
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