Lies zuerst alles über „Romantik in aller Welt“ genau durch, denn dann wirst du dir leichter tun, das Epochenkochen erfolgreich zu spielen.
Hier findest du die geschichtlichen Beiträg zur Romantik in aller Welt.
Geschichtenpuzzle?
Pippo hat einzelne Stationen zum Leben eines Komponisten durcheinander gebracht. Kannst du sie in die richtige Reihenfolge bringen?
Romantik in aller Welt – Nationalromantik
Houses of Parliament in London
Bis in das 19. Jahrhundert waren die Komponisten aus dem deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Raum tonangebend in der Musik. Wer Einfluss erreichen und berühmte Kollegen kennenlernen wollte reiste nach Italien, Frankreich, Deutschland oder Österreich, wo Musik in großem Stile gefördert und geschaffen wurde.
Nationalromantische Wikingerdarstellung 1905
Mitte des 19. Jahrhunderts begannen Künstler, sich auf ihre eigenen Wurzeln zu besinnen und sich von der vorherrschenden Konzentration abzugrenzen. Ihre Werke klangen nach ihrem Land, sie erhielten eine „nationale Prägung“. Der Ursprung dieser Entwicklung lag in der Französischen Revolution 1789, die den Menschen in ganz Europa Hoffnung auf Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gab. Die Menschen wollten nicht mehr von fremden Herrschern unterdrückt werden, sie wollten über ihr Land selber bestimmen und ihre eigene Kultur und Sprache leben.
Einige Länder konnten ihre Unabhängigkeit gewinnen, andere wurden erst gegründet. Nationale Stile und Volksmusik wurden die Basis vieler Kompositionen. Nationalhymnen und patriotische Lieder wurden geschrieben.
Diese spezielle „Nationalromantik“ bildete sich in fast allen europäischen Ländern heraus. In Russland gab es bis zum 19. Jahrhundert nur wenige Komponisten im eigenen Lande. Dies war darauf zurückzuführen, dass Zar Peter der Große begonnen hatte, ausländische Komponisten in das Land zu holen und Kompositionen ausländischer Musiker in Russland aufführen zu lassen. Erst Michail Glinka löste die nationalrussische Strömung aus. Ihm folgte die „Gruppeder Fünf“ rund um Balakirew, Borodin, Mussorgski, Rimski-Korsakow und Cui. Sie versuchten, die russische Seele in jede Note ihrer Werke zu legen. Etwas westlicher orientiert waren Anton Rubinstein oder Tschaikowski, die dafür auch größeren Anklang fanden.
In der Tschechoslowakei, die lange Zeit unter der Herrschaft des Habsburger Reiches stand, waren es Bedrich Smetana und Antonín Dvorak, die ihren Werken den nationalen Stempel aufdrückten. Smetanas Hauptwerk war „Ma Vlast“, was so viel wie „Meine Heimat“ bedeutet.
Peer Gynt
In Skandinavien schrieben Edvard Grieg oder Jean Sibelius ihre nationalen Sehnsüchte nieder. Eine der bekanntesten Kompositionen von Sibelius heißt „Finlandia“, wo er ebenfalls versucht hat, die finnische Seele in der Musik einzufangen.
Englische Vertreter der Nationalromantik waren Edward Elgar oder Frederick Delius. Vor allem in Schottland, Irland und Wales war es den Menschen wichtig, ihre eigene Musik zu spielen, um sich von der englischen Herrschaft abzugrenzen.
In Spanien waren Isaak Albéniz oder Manuel de Falla federführend für den spanischen Nationalstil. Sie verwendeten oder imitierten typische spanische Gitarren- oder Kastagnettenklänge.