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Mittelalter

Mittelalterliches Leben
Unter dem „Mittelalter“ versteht man die Zeit zwischen dem 6. Jahrhundert, als die Völkerwanderung[1] abnahm, und dem 15. Jahrhundert, als eine Reihe von Entdeckungen und Erfindungen zu großen Veränderungen führte. Die Entdeckung des Seeweges nach Indien oder nach Amerika oder die Erfindung des Buchdrucks waren beispielsweise so große Veränderungen. Die Zeitgenossen des 16. bzw. 17. Jahrhunderts meinten, es sei eine neue Zeit angebrochen. Als „Mittelalter“ jedoch wurde diese Zeit erst im Nachhinein benannt, so dass die Menschen zu dieser Epoche gar nicht wussten, dass sie in dieser gelebt hatten.

Durch mangelnde Informationen über das Mittelalter und mittelalterliche Lebensformen, die man als nicht angenehm erachtete wird es auch heute noch als finstere und dunkle Zeit verstanden.

Die Lebens- und Organisationsformen im Mittelalter waren von denen der Neuzeit (16. – 19. Jahrhundert) oder gar der Moderne (20. Jahrhundert) sehr unterschiedlich. Insgesamt gab es viel weniger Menschen, deren Lebenserwartung sehr niedrig war. Wenn ein Mensch älter als 35 Jahre wurde war das schon etwas Besonderes. Die meisten Menschen lebten auf dem Lande und von der Landwirtschaft. Da, wo es Meere oder andere große Gewässer gab prägte der überlokale Verkehr das Bild.

Europa war nach der Völkerwanderung großflächig verwaldet und erst schrittweise führten gerodete Flächen zu Acker- und Weideland bzw. zur Bildung von Dörfern und Almwirtschaften.

Mittelalterliche Stadt
Städte waren eine Ausnahme und wenn, fand man sie in den Küstenländern (Mittelmeer, Atlantik, Nord- und Ostsee). Für die Menschen, die in Städten lebten, war ein Sonderrecht ihrer Landherren notwendig, damit sie über ihr Leben selber bestimmen durften. Hatten sie dieses nicht, so legten die Feudalherren[2]  fest, wer nach welchen Gesetzen zu leben hatte.

Geld spielte damals noch keine große Rolle, da das tägliche Leben von Tauschhandel - Ware gegen Ware - geprägt war. Auch gab es keine Maschinen, die den Menschen die harte Arbeit erleichtern konnte, so dass die menschliche oder tierische Kraft das Maß für jede Arbeitsleistung darstellte. Verlor ein Bauer sein Vieh so war er nicht mehr in der Lage, seine Landwirtschaft zu bearbeiten oder Ertrag zu erzielen.

Die Menschen lebten und bewegten sich auf sehr engem Raum. Dadurch war auch ihr Weltbild ein sehr eingeschränktes. Die Kirche war die einzige Informations- und Bildungsquelle für die Bevölkerung. Die Welt nach dem Tode wurde entweder schön oder schrecklich dargestellt, je nachdem, ob ein Mensch sich im Leben nach den Vorgaben der Kirche richtete (Gottesfürchtigkeit, christliche Nächstenliebe etc.).

Über 90 % der Menschen waren Analphabeten, konnten weder lesen noch schreiben, so dass es wenige Nachrichten aus dem Mittelalter über die Befindlichkeit, Wünsche oder Ängste der Menschen gibt.

Jüngstes Gericht, Pieter Brueghel
Weil höhere Bildung und höheres Wissen auf ganz wenige Menschen beschränkt blieb und die Menschen zudem nicht wussten, wie man sich vernünftig und selbsttätig organisieren konnte, waren Angst vor allen Dingen (Dürre, Regen, Kälte, Dämonen, Krankheit, Hunger …) ihre ständigen Begleiter.

Ao.Univ.-Prof. Dr.h.c.mult. Dr.phil. Harald Heppner

Harald Heppner leitet das Institut für Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz. Er hat sich auf die Erforschung der Geschichte Südosteuropas konzentriert.

Die Chancen, das Leben zu gestalten, waren sehr unterschiedlich verteilt: in den größeren Städten, Höfen, Klöstern und Bischofsresidenzen herrschte die „Elitenkultur“, wodurch dem Menschen viel mehr Möglichkeit geboten wurde. Auf dem Lande hingegen pflegte man die „Volkskultur“, da sie oft durch Wälder und Berge von den Städten weit abgelegen waren.



[1] die kriegerischen Hunnen fielen in Europa ein und bewogen die Menschen dazu, auf der Flucht ihre Heimat zu verlassen

[2] adelige Großgrundbesitzer, die ihren Untergebenen Land zuteilten

 

 
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