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Barock

Engel Barock
Martin Luther
„Barock“ war nicht die Bezeichnung, die die Menschen zur damaligen Zeit für ihren Lebensabschnitt verwendeten, sondern ein Wort, das den Stil in der Literatur, Musik und der Kunst beschreiben sollte. Dieser Stil war überbordend und prunkvoll, alles war ein bisschen „mehr“ als gewöhnlich. Die Menschen damals lebten in einer „Zeit der Kriege und Krisen“, geprägt von absolutistischen Mächten, die nur ihre eigenen Entscheidungen zuließen und die Macht mit niemandem teilten.
In vielen Ländern herrschte Krieg und diese Kriege brachten unglaubliches Leid und Not für die Bevölkerung. Die Kriege wurden um den Glauben geführt oder aber, um Landesgrenzen neu zu setzen. In der Religion formten sich die noch heute geltenden Konfessionen (das bedeutet eine Untergruppe in der Religion) heraus – Katholizismus, Luthertum und Reformiertentum.
Der 30 Jahre dauernde Krieg („Dreißigjähriger Krieg“) von 1618 bis 1648 betraf beinahe ganz Europa und die Gewalt, der Hunger und das Elend rafften tausende von Menschen dahin.

Kirchenkupel Barock
Hexenverbrennung
Männer und Burschen, die alt genug waren, wurden zum Kampfe einberufen. Dadurch fehlten viele Hände in der Landwirtschaft, die die Ernte einbringen oder aussäen sollten. Die Folge war, dass es zu wenig Essen für die Menschen gab. Schlimmer machte dies eine Veränderung des Klimas ("Kleine Eiszeit"), die noch weniger Getreide, Gemüse oder Obst wachsen ließ. Die Lebensumstände der Menschen waren so schlecht wie niemals zuvor. Sie verstanden aber auch nicht die Zusammenhänge, warum es so schlecht war und suchten nach Schuldigen, nach Sündenböcken für das Elend.
Sie fanden sie, indem sie viele Frauen als Hexen bezeichneten und ihnen nachsagten, mit dem Teufel einen Bund einzugehen. Die Hexenverfolgung erreichte ihren Höhepunkt um 1600 und es reichte schon ein Muttermal am falschen Ort, eine Fehlgeburt zum falschen Zeitpunkt oder rotes Haar, um auf dem Scheiterhaufen als Hexe zu sterben. Insgesamt geht man von 60.000 Opfern in Europa aus, die durch ein Fehlgeständnis (die Beschuldigten wurden so lange gefoltert, bis sie ihre Tat zugaben, nur, um den grausamen Foltermethoden ein Ende zu setzen) zum Tode auf dem Scheiterhaufen, durch Hängen oder Ertrinken gestorben sind.

Univ.-Prof. Dr. phil. Gabriele Haug-Moritz

Gabriele Haug-Moritz ist Professorin am Institut für Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz. Ihr Spezialgebiet umfasst die Allgemeine Geschichte der Neuzeit.

Der Weg aus dieser Krise war ein langer. Viele Menschen mussten sterben, wodurch auch das Problem der Überbevölkerung im 17. Jahrhundert gelöst wurde. Die, die überlebten hatten aber den Vorteil, dass es für sie wenigstens genug Essen gab und sie dadurch auch älter wurden. Viele Herrscher konnten ihre Macht ausbauen und dadurch für etwas mehr Ruhe und Frieden im Land sorgen. Zerstörung und Tod wichen – nicht zwischen den Ländern, aber in den einzelnen Ländern – Frieden und der gesteigerten Fähigkeit, die gesellschaftliche Ordnung aufrecht zu erhalten.

Dieses Wechselverhältnis zwischen Furcht, Angst, Tod und Zerstörung auf der einen Seite, dem gestärkten Zusammenhalt der Länder und der wachsenden Lebenszuversicht auf der anderen Seite, das sind die beherrschenden Kennzeichen des Barockzeitalters.

 
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